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5. Oktober 2020

„Arbeits- und Betriebskultur“ innerhalb des deutschen Handwerks: Aktivierende Befragung zur Entwicklung von Schulungsangeboten

Seit Sommer 2015 haben viele Menschen aufgrund von unterschiedlichen Push- und Pull-Faktoren – überwiegend aufgrund von Krieg – ihr Heimatland verlassen und sind nach Deutschland gekommen, um hier Schutz zu suchen. Nach ca. fünf Jahren hat sich u.a. die Bleibeperspektive des einzelnen geklärt. Gleichzeitig ergeben sich immer wieder Änderungen in den gesetzlichen Rahmenbedingungen des Aufenthaltsechtes, so dass sich folglich auch die Bedarfe der Menschen wandeln.

Mittlerweile gewinnen Themen wie die Anerkennung von bestehenden Ausbildungsberufen bzw. Abschlüssen und den dazugehörigen Dokumenten wie Zeugnissen aber auch der Zugang in Ausbildung und Studium an Relevanz. Dafür fehlen jedoch oft die Informationen über handwerkliche Ausbildungen und/oder Berufe bzw. sind die Zugänge für viele Menschen nicht transparent genug. Gleichzeitig kann fehlendes Wissen zu Vorbehalten gegenüber handwerklichen Ausbildungsberufen führen, die es abzubauen gilt. Zudem steht die Frage im Raum, ob alle relevanten Faktoren einer Ausbildung in einem Betrieb, durch die Berufsschule und innerhalb des fach- und berufsbezogenen Deutschunterrichts tatsächlich vermittelt werden können. Oder ob darüber hinaus Abläufe, Vorgehen, Arbeitsweisen und Hierarchien existieren, die für die Arbeit innerhalb des Betriebes relevant sind, allerdings in der Regel „informell“ erlernt und verinnerlicht werden bzw. vorausgesetzt werden.

Der Planerladen e.V. bietet im Rahmen seiner Projekte flügge und interkulturelles Konfliktmanagement im Rahmen des Projektes INKLUDO PLUS+ Schulungen für Geflüchtete und Neuzugewanderte zu unterschiedlichen Themen an – orientiert an den formulierten Bedarfen der Klientel.

Die zum Thema geplanten Schulungsveranstaltungen zielen darauf ab, Informationen zu den Themen Betriebskultur inkl. Arbeits- und Betriebsabläufen und zur Tradition des entsprechenden Handwerks zu vermitteln und die Teilnehmenden zu empowern, so dass ihnen bestimmte Arbeitsabläufe, Strukturen, Hierarchien und damit verbundenes Vorgehen, Arbeitsweisen aber auch Verhaltensnormen und Werte des Betriebes bewusst werden und ihnen mit diesem Bewusstsein mehr Sicherheit und Eigenverantwortlichkeit gegeben wird. Gleichzeitig sollen die Schulungen im Allgemeinen über Handwerksberufe informieren und die Rahmbedingungen der Ausbildung vorstellen.
Zudem soll mithilfe der Unterstützung von Multiplikatoren (ehemalige Geflüchtete, die einen handwerklichen Beruf in Deutschland ausüben oder erlernt haben) eine Brücke geschlagen werden, so dass die Integrationsprozesse von Geflüchteten und Neuzugewanderten im Handwerk transparent dargestellt und überprüft werden können.  

Aktivierende Befragung zu den Interessen der Zielgruppe

Zur Ermittlung der Bedarfe hat eine aktivierende Befragung in vier  Integrationskursen des Planerladen e.V. und in drei Kursen des Multikulturellen Forums in Vorbereitung auf eine Informationsveranstaltung stattgefunden, um in Kooperation mit der Handwerkskammer und der Industrie- und Handelskammer interessierte Teilnehmende zu Ausbildungsberufen in Deutschland zu informieren. Die Ergebnisse der Befragung, an der 76 Personen teilgenommen haben, dienen dazu, die Veranstaltung orientiert an den Bedarfen der Teilnehmenden auszurichten.


Diese Aktivität erfolgte im Rahmen des KOMM AN-Projektes flügge und des Projektes INKLUDO PLUS+, aus Mitteln des AMIF der EU kofinanziert.