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15. Oktober 2004

Präsentation des Dortmunder Projektes in der Niederländischen Botschaft in Berlin

Gleich doppelt vertreten war der Planerladen e.V. auf einem Symposium, das zum Thema "Großstädte in den Niederlanden und in Nordrhein-Westfalen – Migration: Sind radikale Lösungen gefragt?" am 15. Oktober 2004 in Berlin stattfand. Veranstalter waren die Botschaft des Königreiches der Niederlande und die Landesvertretung NRW in Berlin.

Für den Planerladen e.V. hielt Prof. Dr. Reiner Staubach einen Vortrag über die Integrationspolitik in Großstädten in NRW. Die Architektin Tülin Kabis-Staubach stellte später das vom Land NRW geförderte "Antidiskriminierungsprojekt im Wohnbereich" und in diesem Zusammenhang Lösungsansätze für den Umgang mit Migration in puncto Wohnen dar.

Neben Arbeitsmarkt und Schule stellt der Wohnbereich ein für die strukturelle Integration von Zuwanderern sehr bedeutsames Handlungsfeld dar. Ein Schwerpunkt der Diskussion lag bei der Einschätzung der Konsequenzen ethnischer Segregation in Form von konzentrierten Ausländerwohnstandorten in den Städten. Zum einen werden hier für die Integration von Migranten negative Wirkungen gesehen, weil Gefahren der Stigmatisierung der jeweiligen Stadtgebiete sowie eine verringerte soziale Aufstiegsmobilität ("Mobilitätsfalle") befürchtet werden. Zum anderen zeigt sich aber auch, dass sich in diesen Stadtteilen nicht selten dynamische ethnische Ökonomien und stabile soziale Netze entwickeln ("Integration durch Binnenintegration"), die für zahlreiche Migranten, den Beginn eines erfolgreichen Integrationsprozesses markieren. Tatsächlich erbringen solche Stadtteile (wie z.B. die Dortmunder Nordstadt) erhebliche Integrationsleistungen für die gesamte Stadt, ja Region, weil sie in der Regel den größten Teil der Neuzuwanderer aufnehmen.

In einem weiteren Schwerpunkt wurde über erfolgversprechende Konzepte und Stategien der Integration in den Städten diskutiert. Dabei berichteten die Vertreter des Planerladens über die bis dahin in der Dortmunder Nordstadt sowie auf gesamtstädtischer Ebene in Dortmund entwickelten Ansätze. Neben den positiven Beiträgen des URBAN II Programms für die Nordstadt, das über die Förderung der ethnischen Ökonomie hinaus insbesondere auch den Schulen als Integrationsorten sowie der Beteiligung der Bewohner und der Verbesserung des interkulturellen Zusammenlebens eine besondere Aufmerksamkeit schenkt, wurden vor allem die bisherigen Aktivitäten und Erfahrungen des "Antidiskriminierungsprojektes im Wohnbereich" präsentiert. Hingewiesen wurde auch auf die nach den Kommunalwahlen durch die rot-grüne Koalition angekündigten neuen migrationspolitischen Akzentsetzungen.

Bei den Teilnehmer/innen des Symposiums stießen gerade die negativen Erfahrungen mit der Quotierung von Migranten im belegungsgebundenen Wohnungsbestand auf ein großes Interesse. So sehen sich Städte wie Rotterdam durch die in den letzten Jahren erzielten Stimmengewinne der rechtsextremen Partei inzwischen gehalten, neue Instrumente zur Steuerung der wohnräumlichen Verteilung von einkommensschwachen Haushalten sowie insbesondere von Migranten zu entwickeln. Nicht nur von Seiten der aus Nordrhein-Westfalen stammenden Fachleute sondern etwa auch von Prof. Dr. Süssmuth, der Vorsitzenden der Unabhängigen Kommission "Zuwanderung" des Bundes, wurden diese Entwicklungen äußerst kritisch kommentiert.