Sozialer Rückzug ist insgesamt eine verbreitete Reaktion auf Diskriminierungserfahrungen, während vergleichsweise wenige diskriminierte Personen dem mit Engagement gegen Diskriminierung begegnen. Bei Frauen und TIN* Personen sowie armutsbetroffenen und behinderten Menschen ist die Wahrscheinlichkeit besonders hoch, dass sie sich infolge von Diskriminierungserfahrungen zurückziehen.
Sozialer Rückzug kann individuell Schutz bieten und das eigene Wohlbefinden stärken und stellt damit eine selbstschutzorientierte Bewältigungsstrategie dar. Zugleich erhalten die Bedarfe von Personengruppen, die sich zurückziehen, weniger Sichtbarkeit und finden so auch weniger gesellschaftliche Berücksichtigung. Engagement gegen Diskriminierung hat hingegen ein höheres Potenzial, gesellschaftliche Veränderungen zu erwirken, ist jedoch auch voraussetzungsreich.
Die zentralen Erkennntisse zusammengefasst:
Die Befunde weisen auf den Bedarf von geschlechter-, armuts- und behindertensensibler Empowermentarbeit und Ansprache hin.
Das sind Ergebnisse einer Neuauswertung einer deutschlandweiten Bevölkerungsbefragung von 2021 dazu, wie verschiedene Gruppen auf Diskriminierungserfahrungen reagieren. Diese Ergebnisse stellte das Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) e.V. im neuen DeZIM Data.insights (-> zum pdf-Download) vor.