Staatsministerin Maria Böhmer resümiert: "Integration kommt voran – aber die Anstrengungen müssen noch verstärkt werden!" Im 8. Bericht der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration zur Lage der Ausländerinnen und Ausländer in Deutschland werden neben drängenden Themen wie Sprache, Bildung und Ausbildung sowie Arbeitsmarkt auch die Handlungsfelder Segregation und Wohnsituation sowie Ungleichbehandlung bei der Wohnungssuche und Vermietung beleuchtet.
Hier wird die Frage aufgeworfen, warum in bestimmten Quartieren eine hohe Konzentration an Migranten vorzufinden ist. Neben zentralen Gründen wie der sozialen und finanziellen Lage, Belegungsstrategien und dem Wohnortverhalten von Mitgliedern der Mehrheitsgesellschaft nimmt der Bericht dabei ausdrücklich auf die Ergebnisse der Planerladen-Studien zur „Ungleichbehandlung von Migranten auf dem Wohnungsmarkt“ Bezug. Der Planerladen e.V. konnte in den Jahren 2006 und 2008 mit seinen Untersuchungen im Rahmen von „paired ethnic testings“ bei Internet-Immobilien-Börsen bzw. bei einem telefonisch durchgeführten Feldversuch mit fiktiven türkisch- und deutschstämmigen Testeridentitäten ein allarmierendes Maß an Ungleichbehandlung konstatieren: Während beim Online-Testing 42% der Vermieter den türkischen Tester benachteiligten, kam es beim Telefon-Testing – auch nach in Kraft treten des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes – immer noch zu 19% Ungleichbehandlung.
In dem aktuellen Bericht der Staatsministerin wird dieser Rückgang der Ungleichbehandlung und die Tatsache, dass keine offen diskriminierende oder rassistische Verhaltensweise gegenüber dem türkischstämmigen Tester nachgewiesen werden konnte, als möglicher Erfolg der öffentlichen Diskussion über Integration und der Einführung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes gewertet.
Frau Böhmer schlussfolgert: „Die Integration in Deutschland gewinnt an Fahrt.“ In einigen Bereichen können Fortschritte verbucht werden, andere Handlungsfelder der Integration bleiben noch eine Großbaustelle, die weiterhin in Angriff genommen werden müssen.
Der Bericht steht auf der Website der Bundesregierung zum Download zur Verfügung (-> zum Download der Kurzfassung sowie der Langfassung).
