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14. Januar 2011

Hoher Besuch in der Dortmunder Nordstadt: Integrationstour mit Integrationsminister Guntram Schneider und Staatssekretärin Zülfiye Kaykin

Integrationsminister Schneider und Staatssekretärin Kaykin besuchten am 13. Januar 2011 einige Projekte und Initiativen in Dortmund, die Integrationsprobleme in der Stadt bekämpfen. „Sie alle haben gemeinsam, dass sie mit Herzblut vorangetrieben werden“, so der nordrhein-westfälische Integrationsminister während seiner Integrationstour durch die Dortmunder Nordstadt, auf der auch Projekte des Planerladen e.V. gezeigt wurden.

Tour durch die Nordstadt

Nach einem herzlichen Empfang in der DITIB-Moschee an der Kielstraße, bei dem der Minister und die Staatssekretärin zehn türkischstämmige Imame kennen gelernt haben, die von der Auslandsgesellschaft NRW fortgebildet werden, führte der Weg ins Quartiersbüro des Planerladen e.V.

Quartiersbüro und stadtteilbezogene Arbeit des Planerladen e.V.

Hier stellte Frau Kabis-Staubach die stadtteil- und quartiersbezogene Arbeit vor, die sich an den Bedürfnissen vor Ort orientiert; denn die Angebote werden mit den verschiedenen Bewohnergruppen gemeinsam entwickelt. Frau Kabis-Staubach präsentierte die gesamte Bandbreite der Angebote des Planerladens – von der Jugendarbeit über Bildungsangebote wie Integrationskurse und Bewerbungshilfen bis hin zu Unterstützungen bei Alltagsproblemen wie Wohngeldhilfe, Schuldner- und Insolvenzberatung. „Gerade in einem Stadtteil mit einem hohen Migrationsanteil von 62,5 % ist der Planerladen als Anlaufstelle für viele Menschen unentbehrlich“, unterstützte Staatssekretärin Kaykin das Engagement.

Integrationsagentur des Planerladen e.V.

Außerdem stellte Frau Kabis-Staubach den Besuchern die Bereiche interkulturelle Konfliktvermittlung und Antidiskriminierungsarbeit vor. Ein Beispiel für die sozial-räumliche strukturelle Arbeit der Integrationsagentur als Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit im Handlungsfeld Wohnen stellt die Kampagne „Wir sind Dortmund. Nazis sind es nicht.“ – unter Schirmherrschaft des Dortmunder Oberbürgermeisters – dar. „Hier ist es gelungen, sowohl in der Nordstadt als auch darüber hinaus in der gesamten Stadt Dortmund zahlreiche Kooperationspartner zu gewinnen, die gemeinsam Farbe bekennen und kraftvoll demonstrieren, dass Dortmund eine internationale und weltoffene Stadt ist, in der Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit keinen Platz haben.“ Besonders freute sich Frau Kabis-Staubach bekannt zu geben, dass durch das Andocken eines über den Europäischen Integrationsfonds (EiF) geförderten Projektes („Richtig streiten will gelernt sein!“) zukünftig die sozial-räumliche Arbeit der Integrationsagentur im Bereich der interkulturellen Konfliktvermittlung noch gestärkt werden kann. „Seit 14 Jahren unterstützen wird die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt und darüber hinaus in der Region, die aufgrund ihrer Hautfarbe oder ihrer Herkunft diskriminiert werden. Leider bleiben viele Fälle unentdeckt, da die Migrantinnen und Migranten sich oft nicht trauen, offen über Diskriminierung zu sprechen“, erläuterte Frau Kabis-Staubach.

Quartiersmanagement Hafen

Seit 2002 betreibt der Planerladen e.V. im Quartier Hafen im Auftrag der Stadt Dortmund zwei Quartiersbüros als ortsnahe Anlauf- und Kommunikationsstellen, die dem Aufbau von Vernetzungsstrukturen und der Förderung solidarischer Nachbarschaften dienen. Das interdisziplinär und interkulturell besetzte Quartiersmanagement entwickelte sich schnell zur einer unverzichtbaren Schnittstelle zwischen den Bürger/innen, der Verwaltung und der Politik. Das Team bietet unterschiedliche Beteiligungs- und Mitmachmöglichkeiten an: von Nachbarschafts- oder Eigentümerforen, über Bewohnerarbeitsgruppen, projektbezogene Aktivitäten, die Übernahme von Eigenverantwortung in einer Bewohnerjury für den Aktionsfonds bis hin zur Förderung von Migrantenselbstorganisationen. Das Quartiersmanagement wird auch im Rahmen der jetzt angelaufenen neuen Ziel-2-Förderphase (bis 2013) eine zentrale Rolle spielen.

Jugendforum im Stollenpark

Später führte die Tour durch die Nordstadt den Besuch zum Jugendzentrum am Stollenpark. Hier stellte sich der hohe Besuch den Fragen der Jugendlichen des „Jugendforum“. Ziel dieses Planerladen-Projektes ist die Entwicklung eines Gespürs für Politik sowie die Stärkung des Selbstbewusstseins der Jugendlichen. „Sie lernen, dass sie Einfluss auf politische Entscheidungsprozesse haben und dass ihre Stimme zählt.“ Minister Schneider lobte die vielen Aktionen: „Eine tolle Initiative. Damit sorgt man dafür, dass die Jugendlichen nachts nicht ziellos in der Stadt umherziehen.“

Weitere Stationen des Rundgangs

Ein weiterer Zwischenstopp auf dem Rundgang, der von der türkischstämmigen Polizistin Semra Karatag (Jugendkontaktbeamtin von der Hauptwache Nord) begleitet wurde, war das Dietrich-Keuning-Haus, das als Begegnungsstätte für viele Nordstadt-Jugendliche fungiert.
In einem türkischen Lokal in der Münsterstraße berichtete Hubert Nagusch von der Wirtschaftsförderung (Leiter des Nordstadt-Büros) über die ökonomische Situation des Stadtteils und die Bedeutung der ethnischen Ökonomie in der Nordstadt (ein Drittel aller Gewerbebetriebe) sowie die daraus resultierenden spezifischen Anforderungen.
Beim Halt auf dem Nordmarkt konnte sich der Minister davon überzeugen, dass sich durch die Neugestaltung und die Installation eines Cafés die Besucherklientel des Parks geändert hat. Durch das Café wird jüngeres Publikum angezogen. „Die Kontrolle der Rauschgiftszene ist eine der wesentlichen Herausforderungen für diesen Stadtteil“, betont der Minister. Hier hat sich einiges getan, der Minister sieht aber weiterhin Handlungsbedarf.
Mit der Eröffnungsfeier des Interkulturellen Begegnungszentrums an der Rheinischen Straße in Trägerschaft des Verbund sozialkultureller Migrantenvereine endete die Tour. Minister Schneider in seiner Begrüßungsrede: „Das Interkulturelle Zentrum ist eine wichtige Anlaufstelle für viele Menschen in Dortmund. Ich bin überzeugt, dass Sie durch Ihre Aktivitäten vielen Zugewanderten zu einer gleichberechtigten Teilhabe in unserer Gesellschaft verhelfen. Sie alle leisten einen entscheidenden Beitrag für das gute Zusammenleben in Dortmund, für Toleranz und Völkerverständigung.“