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10. Oktober 2014

Eine starke Zivilgesellschaft – Engagierte bereichern Dortmund - Bürgerforum „Nord trifft Süd“: Kultur- und Bildungseinrichtungen im Stadtteil

Kultur bereichert, Kultur bringt Menschen zusammen und verbindet Menschen über Grenzen hinweg. Mit ihrem Engagement prägen Kultur- und Bildungseinrichtungen das Leben im Stadtteil und leisten einen wichtigen Beitrag für mehr Miteinander und Teilhabe in der Gesellschaft. In fast jedem Stadtteil gibt es Kultur- und Bildungseinrichtungen, die sich in vielfältigster und bedeutsamer Weise einbringen. Vier Gruppen sowie Vereine kamen zusammen, um in der Auslandsgesellschaft über ihr Engagement und ihre Arbeit zu berichten. 30 Interessierte folgten der Einladung. WDR-Reporter Kay Bandermann moderierte und führte gelungen durch die Veranstaltung.

Die Kulturmeile Nordstadt wurde von Annette Kritzler, seit 26 Jahren Anwohnerin der Dortmunder Nordstadt (Borsigplatz), vorgestellt. Sie betreibt  seit 2006 mit Erfolg das Unternehmen Borsigplatz VerFührungen (Stadtteiltouren durch die Dortmunder Nordstadt), ca. 2000 - 3000 Besucher jährlich. Seit 2008 ist sie im Vorstand der KulturMeileNordstadt e.V. aktiv. Der Verein wendet sich vorrangig der Förderung von Kunst und Kultur in der Dortmunder Nordstadt zu. Er hat sich zum Ziel gesetzt, Kunst und Kultur als Qualitäts- und Image-, und Standortfaktor der Dortmunder Nordstadt sichtbar zu machen, zu fördern und der Allgemeinheit zu verdeutlichen. Mehrere Künstler/innen engagieren sich in der Kulturmeile Nordstadt: Annette Naudiet, Ulrike Korbach, Ursula und Rüdiger Eggert sind ehrenamtlich aktiv beim Kulturquartier Hörde/Seh-Fest Hörde. Die Künstler/innen aus Hörde kamen erstmals 2007 zusammen und starteten die Aktion der offenen Ateliers. Seither wird jedes Jahr eine wiederkehrende Veranstaltung in Hörde durchgeführt. In diesem Jahr wird zum achten Mal diese Veranstaltungsreihe durchgeführt, die nunmehr unter dem Motto SEHFEST läuft und an mehr als 20 Standorten durchgeführt wird. Durch die große Zahl der Kulturschaffenden und ihr Engagement kam es 2009 zum Pilotprojekt „Kulturelle Bildung“ durch das Kulturbüro. 2012 startete das Kulturprojekt „extraWurst_hörde“ und realisierte bis 2014 verschiedene Projekte mit ansässigen Künstlern. Die Kooperationen mit ortsansässigen Initiativen, Schulen und Einzelhändlern laufen gut und sollen weiterhin fortgeführt werden.

Seit über zehn Jahren ist Meral Kahya im türkischen Elternverein DOTEV e.V. aktiv. Die Ziele des Vereins bestehen unter anderem in der Aufklärungsarbeit der Eltern, Durchführung von Seminaren, Durchführung von zweisprachigen Leseaktionen mit dem Planerladen e.V. und der Verbesserung der Bildungschancen türkischer Kinder. Sie wünscht sich, dass der muttersprachliche Unterricht in den Schulen für türkische Kinder in den Lehrplan aufgenommen wird, dass türkische Lehrer/innen nicht zwischen den Schulen hin und her hetzen müssen, sondern ein Teil eines Schulkollegiums werden. Ihr Verein wird weiterhin an dem Ziel arbeiten, die Bildungssituation türkischer Schüler/innen in Dortmund zu verbessern.

In der Auslandsgesellschaft gibt es 27 Länderkreise und bilaterale Gesellschaften, in denen sich Menschen unterschiedlicher Herkunft engagieren. Ziel der Kreise und Gesellschaften ist es, Brücken zwischen Menschen, zwischen Völkern und unterschiedlichen Gesellschaftsordnungen zu schlagen und neue Perspektiven einzunehmen. Nina Denninghaus, die seit  1995 den Länderkreis Osteuropa leitet und Magdolna Wiebe, die seit 1996 an der Spitze der Deutsch-Ungarischen Gesellschaft steht, gaben einen Einblick in die ehrenamtliche Arbeit ihrer Gesellschaften.

Nina Denninghaus kam 1989 nach Deutschland. Sie wollte die lange Tradition der Dialoge und des Austausches mit den ehemaligen Ländern der Sowjetunion fortsetzen. Durch Gespräche, direkte Kontakte und  Veranstaltungen werden Feindbilder und Vorurteile abgebaut und verschieden Sichtweisen ausgetauscht. Zu den vielen herausragenden Angeboten gehören Lesungen mit berühmten russischen Autoren, Konzerte mit preisgekrönten Musikern und Theaterabende in deutscher und russischer Sprache. Die Veranstaltungen des Länderkreises Osteuropa dienen auch als Treffpunkt von Russen, Ukrainern, Weißrussen und Deutschen.

Auch Magdolna Wiebe lädt regelmäßig zu Veranstaltungen mit bekannten Referenten aus Ungarn ein, die über die soziale, kulturelle sowie politische Situation in ihrem Land berichten. Ihr geht es vor allem darum, ihr Heimatland von verschiedenen Seiten vorzustellen. Von landeskundlichen Themen über die Historie, zu politischen Entwicklungen, Lesungen, Musik und Tanz bis zum Kulinarischen besteht für die Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, sich aus erster Hand zu informieren und auszutauschen. Die persönliche Begegnung und die Diskussion spielen eine besondere Rolle bei der Gestaltung ihrer Arbeit. 

Auslandsgesellschaft NRW e.V. und Planerladen e.V.dankten allen Beteiligten, die sich und die Arbeit ihrer Gruppen vorgestellt hatten. Sie betonten, dass alle Gruppen für eine starke Zivilgesellschaft stehen, die mit ihrem Engagement das Zusammenleben und das Miteinander in Dortmund stärken und bereichern. Beim anschließenden Buffet wurden die Gespräche untereinander fortgesetzt – mit viel Interesse an Arbeitsweisen, Zielen und Erfolgen.

Die Veranstaltungsreihe „Bürgerforum – Nord trifft Süd“ gibt Bürgern die Chance, alltägliche und besondere Projekte aus verschiedenen Stadtteilen in Dortmund kennen zu lernen. In einer gemütlichen Runde kommen Menschen unterschiedlichster Herkunft ins Gespräch und erfahren voneinander. Mit dem Bürgerforum wird die vielfältige Kultur des Zusammenlebens in der Stadt sichtbar gemacht, Neues und Altbewährtes vorgestellt und neue Begegnungen zwischen den Stadtteilen ermöglicht. Die Veranstaltungsreihe wird vom MIA-DO Kommunales Integrationszentrum im Rahmen des Masterplans Migration/Integration der Stadt Dortmund unterstützt. Die Veranstalter sind der Planerladen e.V. und die Auslandsgesellschaft NRW. Beide arbeiten in der Arbeitsgruppe „Internationale, weltoffene Stadt“ des Masterplans mit. Die nächste Veranstaltung findet am 10.12.2014 statt.