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12. August 2015

Paired-ethnic-Testing-Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes zu Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt erschienen

Die Expertise zeigt, dass es selbst unter vermieterfreundlichsten Voraussetzungen zu rassistischer Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt kommt, die sich insbesondere im letzten Schritt des Wohnungsvergabeverfahrens äußert. Besonders betroffen von Benachteiligung sind Wohnungssuchende, die augenscheinlich muslimischer oder jüdischer Religionszugehörigkeit sind.

Die Benachteiligung aufgrund ethnischer und rassistischer Zuschreibungen am Wohnungsmarkt ist bisher in Deutschland noch wenig erforscht. In der von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes beauftragten Expertise „Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt – Strategien zum Nachweis rassistischer Benachteiligungen“,  bei der der Planerladen e.V. begleitend mitgewirkt hat, wurde untersucht , ob sich die „ethnische Herkunft“ oder religiöse Zugehörigkeit nachteilig auf die Wohnungssuche auswirken und wie sich Diskriminierung im Vermietungsprozess äußert. Bei der bisher größten Paired-Ethnic-Testing-Studie deutschlandweit wurde mit einem Methoden-Mix gearbeitet, in dem sowohl Telefon-Testings als auch Face-to-Face-Testings sowie Fokusgruppeninterviews in die Analyse eingeflossen sind.

Die telefonischen Testings wurden in fünf west- und ostdeutschen Großstädten (Berlin, Leipzig, Dresden, München, Nürnberg) durchgeführt, während das face-to-face-Testing mit direktem persönlichem Kontakt in drei Großstädten (Berlin, Leipzig, Nürnberg) stattfand. Dabei war der Anteil der Testpersonen, die eine Wohnungszusage erhalten haben, mit 25,4% für migrantische Testerinnen gegenüber 45,8% für herkunftsdeutsche Testerinnen deutlich niedriger. Im Vergleich dazu haben beim Online-Testing des Planerladen e.V. im Jahr 2006 42% der Wohnungsanbieter die herkunftsdeutschen Mietinteressenten bevorzugt, während beim telefonischen Testing 2008 die herkunftsdeutsche Testperson 24% mehr Zusagen erhielt.

Der gesamte Bericht zur Studie mit seinen Forschungsergebnissen und Handlungsempfehlungen für die verschiedenen Akteursgruppen am Wohnungsmarkt steht -> hier zum Download bereit. Ein Factsheet -> hier.