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26. März 2025

Fair vermieten, Diskriminierung verbieten! - Planerladen startet Kampagne für mehr Chancengleichheit und Diskriminierungsschutz

Der Zugang zu Wohnraum ist ein grundlegendes Recht - doch der Wohnungsmarkt in Deutschland birgt für viele Menschen große Hürden – insbesondere für jene, die aufgrund ihrer Herkunft, ihres Geschlechts, Alters oder anderer unveränderlicher Merkmale diskriminiert werden. Eigentlich sollte das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) dies unterbinden, es weist jedoch enorme Schutzlücken auf. Im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus möchte der Planerladen darauf und auf den damit verbundenen Reformbedarf in seiner aktuellen Kampagne aufmerksam machen und zur Unterstützung für eine dazugehörige Petition aufrufen.

Trotz der Fortschritte, die seit der Einführung des Gesetzes erzielt wurden, gibt es immer noch erhebliche Lücken und Schwächen, die es Unternehmen und Institutionen ermöglichen zu diskriminieren. Insbesondere beim Zugang zu Wohnraum, in die Arbeitswelt und im Bildungsbereich zeigen sich gravierende Mängel. Die Reform des AGG ist daher nicht nur dringend notwendig, sondern überfällig, um Chancengleichheit in unserer Gesellschaft zu gewährleisten und Diskriminierung einen klaren Riegel vorzuschieben. Um diese Missstände zu beheben und die Rechte von Betroffenen zu stärken, startet heute eine breit angelegte Kampagne zur AGG-Reform!

Die Kampagne ruft dazu auf, jetzt zu handeln, um Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt und darüber hinaus zu stoppen, und fordert:

  • Verbesserung des Diskriminierungsschutzes in Deutschland, besonders im Wohnbereich
  • Schließung der Schutzlücken im AGG, insbesondere in Bezug auf Diskriminierung beim Zugang zu Wohnraum
  • Anpassung des AGGs an die EU-Richtlinien und die UN-Menschenrechtskonventionen, um den Schutz für alle Menschen zu gewährleisten

Dabei wird mit unterschiedlichen Bausteinen der Kampagne eine breite Öffentlichkeit erreicht, um die dringend notwendige AGG-Reform im öffentlichen Diskurs präsent zu machen. So gibt es eine umfassende Online-Werbekampagne (www.instagram.com/planerladen). Mit sechs verschiedenen Motiven, die jeweils eine zentrale Forderung der Kampagne aufgreifen, soll das Bewusstsein für die dringende Notwendigkeit einer Reform geschärft und Menschen für das Thema sensibilisiert werden.

Beispielsweise macht ein Kampagnenmotiv auf die im AGG enthaltenen Fristen aufmerksam. Diese gelten ab dem Zeitpunkt der Diskriminierung und sind mit lediglich zwei Monaten zu kurz, um Ansprüche auf Entschädigungen anzumelden. Denn Betroffene müssen sich nach einer Diskriminierung häufig erst über ihre Rechte informieren und sind zunächst zurückhaltend, rechtliche Schritte einzuleiten.

Mit der Kampagne sollen zudem Unternehmen in ihrer Funktion als Arbeitgeber direkt angesprochen werden, denn auch diese haben oftmals mit den Auswirkungen von Diskriminierung zu kämpfen. Einerseits wirkt sich eine hohe Wohnzufriedenheit positiv auf die Leistungsfähigkeit aus und andererseits setzt der Abschluss eines Arbeitsvertrags einen festen Wohnsitz voraus. Daher ist ein einfacher und gleichberechtigter Zugang zum Wohnungsmarkt für die Gewinnung von qualifizierten Fachkräften vor allem auch aus dem Ausland unabdingbar.

Am 26. April 2025 werden mit anderen sozialen und wohnungspolitischen Akteuren Dortmunds auf der Münsterstraße die Forderungen für einen diskriminierungsfreien Zugang zu Wohnraum in der Stadt kundgetan. Dies findet im Rahmen des diesjährigen Housing Action Days statt, an dem weltweit Menschen und Organisationen für gerechtere Wohnbedingungen und einen besseren Zugang zu Wohnraum für alle kämpfen.

Jede Stimme zählt und jede*r kann sich für Gleichberechtigung einsetzen – und das ganz einfach mit der eigenen Stimme unter der Petition www.planerladen.de/agg-reform.

Gemeinsam soll ein starkes Zeichen gesetzt werden gegen Diskriminierung – für mehr Chancengleichheit und einen fairen Zugang zum Wohnungsmarkt für alle!

Diese Kampagne findet im Rahmen des Projekts INKLUDO 2.0 – Inklusion von Drittstaatsangehörigen statt und wird kofinanziert von der Europäischen Union.