Das Thema Corona begleitet uns nun im dritten Jahr und wird uns auch noch eine Weile beschäftigen. Der Planerladen stellt in seiner neuesten Kampagne daher die Frage „Was geht?“. Also: was geht noch, was nicht mehr, was nur unzureichend und wie kann es zukünftig besser gehen?
Mit einer groß angelegten Kampagne „Corona bleibt. Was geht?“ (alle Infos dazu -> hier) thematisiert der Planerladen die Folgen und Auswirkungen der Pandemie. Die Ungleichheiten, die in allen Lebensbereichen sichtbar wurden, visualisiert die beauftragte Dortmunder Medienagentur Florida mit eindrücklichen Grafiken, die klare Botschaften zu den Bereichen Arbeit, Bildung und Wohnen formulieren. Die Motive werden in den nächsten Wochen sowohl online als auch offline auf den Straßen der Stadt zu sehen sein.
„Wir haben hier in der Dortmunder Nordstadt etwa die angespannte Wohn-situation vor Augen: Im Vergleich zu anderen Stadteilen ist die durchschnittliche Wohnfläche um einiges kleiner, es gibt weniger Grün- und Freiflächen. Das erschwert den Umgang mit den Lockdowns und Beschränkungen massiv. Geschlossene Schulen und Kitas bringen zusätzliche Herausforderungen wie etwa Homeschooling. Hier fehlt es oftmals neben räumlichen auch an digitalen Möglichkeiten. Ein weiterer Punkt: Die Menschen in der Nordstadt arbeiten vielfach in Berufen, in denen Homeoffice schlicht nicht möglich ist bzw. die von Auswirkungen wie Schließungen, Kurzarbeit und ähnlichem besonders betroffen sind. Dies sind nur einige Gründe, warum die Pandemie die Menschen hier noch härter trifft. Aus diesen Überlegungen haben wir uns für die drei Themenfelder entschieden“, erklärt Regina Hermanns, die beim Planerladen unter anderem das Projekt flügge zur Förderung der Integration und Teilhabe von Geflüchteten und Neuzugewanderten in den Kommunen betreut. „Die Thematisierung der pandemiebedingten Probleme in der Nordstadt steht an dieser Stelle aber auch stellvertretend für die bestehenden Ungleichheiten, die Corona allerorts – mehr oder weniger stark – zutage gefördert hat“, erläutert Dennis Zilske vom Projekt INKLUDO PLUS+, das sich für eine Steigerung des gesellschaftlichen Zusammenhalts durch Konfliktvermittlung und für die Reduzierung von Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt einsetzt.
Die grafische Umsetzung der Themen ist schlicht gehalten und doch sehr aussagekräftig. Die Kampagnenwebsite lässt sich mithilfe des Google Übersetzers automatisch in 103 Sprachen anzeigen. Um den Menschen in schwierigen Situationen einen konkreten Nutzen zu bieten, enthält die Website viele weiterführende Links zu Anträgen für Unterstützungshilfen und Beratungsangeboten.
„Wir hoffen, dass die Kampagne Anklang findet und viele Menschen uns unterstützen, indem sie die Posts und Grafiken teilen. Damit können wir zeigen, dass die aktuellen Bedingungen gerade für von Armut betroffene Menschen und Familien kaum auszuhalten sind und jetzt gehandelt werden muss“, so formuliert die Geschäftsführerin Tülin Kabis-Staubach eins der Kampagnenziele.
Das über das Programm KOMM-AN NRW geförderte Projekt flügge wird durch das Landesministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration NRW finanziert. Das Projekt INKLUDO PLUS+ wird aus dem Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) der EU gefördert.
Alle Informationen zu der Kampagne finden Sie -> hier oder unter
www.instagram.com/coronableibt_wasgeht/